Valle de Ricote

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Valle de Ricote
Die Lage der Comarca Valle de Ricote in der autonomen Gemeinschaft Murcia
Die Lage von Valle de Ricote in der autonomen Gemeinschaft Murcia
Basisdaten
Staat: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Murcia Murcia
Hauptort: Archena
Fläche: 201,57 km²
Einwohner: 25.770 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 128 Einw./km²
Gemeinden: 5

Die Comarca Valle de Ricote ist eine der zwölf Comarcas in der autonomen Gemeinschaft Murcia. Das Valle de Ricote (manchmal auch Valle Morisco genannt) ist ein vom Río Segura durchflossenes Tal.

Die im Zentrum gelegene Comarca umfasst 5 Gemeinden auf einer Fläche von 201,57 km².

Gemeinde Einwohner
1. Januar 2022
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
Cod INE Postleitzahl
Archena 19.622 16,40 1.196 30009 30600
Ojós 522 45,28 12 30031 30611
Ricote 1.275 86,67 15 30034 30610
Ulea 882 40,04 22 30040 30612
Villanueva del Río Segura 3.469 13,18 263 30042 30613
Comarca Valle de Ricote 25.770 201,57 128 –  – 
Valle de Ricote bei Ricote
Valle de Ricote bei Ulea

Die von Südosten (Archena) nach Nordwesten (Cieza) verlaufende ca. 25 km lange Talsohle des Valle de Ricote liegt ca. 25 bis 50 km (Fahrtstrecke) nordwestlich der Stadt Murcia in einer Höhe von ca. 95 bis 165 m ü. d. M.; die Berggipfel zu beiden Seiten des Tales erreichen Höhen von 300 bis 450 m.[1] Durch die seitlichen Berghänge entsteht ein gemäßigt-warmes Mikroklima, welches trotz der geringen jährlichen Niederschlagsmenge von nur etwa 300 mm gute landwirtschaftliche Erträge ermöglicht.

Wie auch bei den Berbersiedlungen Marokkos üblich, befinden sich Orte im Valle de Ricote niemals auf fruchtbaren Gelände, sondern am von Steinen übersäten Fuß der Berge oder an Berghängen.

Im Valle de Ricote dominieren Obstbaumkulturen (Pfirsiche, Zitrusfrüchte, Oliven); auf den bewässerten Feldern werden Gemüse und Weizen angebaut. Nutztierhaltung ist nur von untergeordneter Bedeutung. Seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts spielt der innerspanische Tourismus eine immer größer werdende wirtschaftliche Rolle.[2]

Schöpfrad (noria) in Abarán

Prähistorische Felsmalereien und andere Kleinfunde wie Pfeilspitzen verweisen auf die frühe Anwesenheit des Menschen in der Region. Für Phönizier und Karthager bildete der Río Segura eine wichtige Verbindung zwischen der Küstenstadt Cartagena und dem Hinterland. Auch Iberer und Römer ließen sich hier nieder. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts überrannten die Mauren (oder besser die Berber) die Region, die einigen Gebieten in ihrer marokkanischen Heimat sehr ähnlich war (z. B. Aït Bougoumez-Tal oder Ounila-Tal) – nur war sie deutlich fruchtbarer. Die Berber brachten Zitrus- und Mandelbäume mit; auf den Feldern bauten sie vornehmlich Gerste und Gemüse (Bohnen, Zwiebeln) an. Die Bewässerung mittels Schöpfrädern ist jedoch eine vorderasiatische Technik.

Im Jahr 1243 wurde das nach dem Zerfall des Kalifats von Córdoba (1031) entstandene Taifa-Königreich von Murcia von christlichen Truppen erobert und in das neu entstandene Königreich Murcia überführt, das allerdings eng mit der Krone von Kastilien verbunden war. Im Jahr 1284 wurde es zur Verwaltung dem Santiago-Ritterorden übergeben, dessen Ordensemblem, das Santiagokreuz, sich in vielen Wappen der Region findet. Viele Mauren (moriscos) verließen das Land; andere blieben und wurden erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts durch Erlasse Philipps III. bzw. seines Ersten Ministers, des Herzogs von Lerma, des Landes verwiesen, was negative demographische und wirtschaftliche Folgen für die Region hatte.[3]

Sehenswürdigkeiten

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  • Die einer Flussoase ähnelnde Landschaft des Valle de Ricote ist von einzigartiger Schönheit.
  • Die in Ruinen liegende Berbersiedlung Siyâsa bei Cieza ist die besterhaltene ihrer Art auf der Iberischen Halbinsel.
  • Zahlreiche Schöpfräder aus dem 18./19. Jahrhundert erinnern an alte islamische Bewässerungstechniken.

Einzelnachweise

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  1. Valle de Ricote – Karte mit Höhenangaben
  2. Valle de Ricote – Wirtschaft
  3. Valle de Ricote – Geschichte